Aufruf zum Globalen Dorf der Alternativen in Paris während der COP21 am 5. und 6. Dezember 2015

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Deutsch

Der Klimawandel schreitet dermaßen voran, dass er die Lebensbedingungen auf der Erde schon in naher Zukunft. Die reichen Länder sind betroffen, ganz besonders aber die anfälligen Regionen des Südens. Wenn wir jetzt nicht handeln, werden unsere Kinder und Kindeskinder es sehr schwer in der zukünftigen Welt haben. Ein 2° C Anstieg der Erdtemperatur würde ein schnelles Abschmelzen der Polkappen, einen Anstieg des Meeresspiegels und damit das Versinken von Küstenstädten, eine Verknappung der Wasserressourcen, die Ausbreitung von Wüsten und das Aussterben von tausenden von Spezien mit sich bringen.

Laut den Wissenschaftlern bleiben uns ca. 15 Jahre, um das schlimmste Szenario, eine irreversible Veränderung des Klimas, zu vermeiden. Den Kampf gegen den Klimawandel können wir nur einmal führen. Ob wir ihn gewinnen oder verlieren hängt davon ab, wie wir jetzt handeln. Er ist eine Herausforderung, die schwer auf den jetzigen Generationen lastet. Er bietet aber auch die Chance, eine bessere und menschlichere Welt zu schaffen.

Vom 30. November bis zum 11. Dezember 2015 treffen sich die Staats­ und Regierungschefs der ganzen Welt zur COP21, dem einundzwanzigsten UNO­Weltgipfel zum Klima, um ein internationales Abkommen zu treffen, das 2020 in Kraft treten würde. Wenn dieses Abkkommen ambitioniert, gerecht und verbindlich wäre und Maßnahmen vorsähe, die schon ab 2016 in Kraft treten, würde es zur Lösung beitragen. Aber angesichts der Tatsache, dass die letzten 20 Jahre vom Scheitern der internationalen Verhandlungen geprägt waren, können wir nicht mehr eingleisig fahren und darauf hoffen, dass die Staatschefs es schaffen, dieses Abkommen zu treffen. Wir müssen unsere Zukunft selbst in die Hände nehmen.

Un atelier à Alternatiba Gironde

Es ist notwendig, dass sich die Bürger im Rahmen ihrer Möglichkeiten beteiligen und mobilisieren um die Alternativen, die bereits lokal vorhanden sind, zu fördern, ohne dabei zu vergessen, Druck auf die Staaten zur Schaffung eines internationalen Abkommens auszuüben. Die Lösung kommt nicht entweder von oben, oder von unten, sondern aus verschiedenen Richtungen und Ebenen: der individuellen, kollektiven, lokalen, nationalen und globalen Ebene.

Industrie­ und Finanzlobbys dominieren die Klimaverhandlungen mit ihren falschen Lösungen, die nicht nur ungerecht und gefährlich, sondern auch inffektiv sind: Geo-Engineering, GMO’s, Agrosprit, Kohlenstoffmärkte, Kompensationsmechanismen, Atomkraft, etc.. Doch unzählige alternative Lösungen, die von tausenden von Personen, Organisationen und Gemeinden auf den verschiedensten Gebieten umgesetzt werden, zeigen, dass es auch anders geht. Diese Alternativen sind real, sie funktionieren und noch dazu helfen sie uns dabei, eine bessere Welt zu gestalten: gerechter, solidarischer und menschlicher!

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Wir rufen die Bürger zu einer massiven Versammlung während der COP21 in Paris auf, um ein „Globales Dorf der Alternativen“ am 5. und 6. Dezember 2015 zu organisieren. Wir rufen alle diejenigen auf, die Alternativen in ihrer Region umsetzen, all diejenigen, die das Dorf logistisch unterstützen wollen, sowie all diejenigen, die die Alternativen in ihrer ganzen Bandbreite und ihren vielen Wirkungsbereichen entdecken wollen:

  • kleinbäuerliche Landwirtschaft, kurze Versorgungsketten, Ernährungssouveränität
  • die Relokalisierung unserer Wirtschaft, die Verteilung von Arbeit und Reichtum, der soziale und ökologische Umbau des Produktionswesens, Solidarität und gegenseitige Hilfe, ethisches Finanzwesen
  • der Schutz der Gemeingüter wie Wasser, Böden oder Wälder, nachhaltige Fischerei, der Schutz der Biodiversität, Umweltbildung, alternative Medien
  • verantwortungsbewusster Konsum, Recycling und Reparatur, Verringerung von Abfällen
  • ökologisches Wohnen, Genügsamkeit und Effizienz beim Energieverbrauch, erneuerbare Energien
  • umweltfreundliche Transportmittel und nachhaltige Mobilität, der Kampf gegen Zersiedelung und Bodenverarmung, nachhaltige Raum­ und Landplanung, Städte im Wandel, der nachhaltige Umgang mit landwirtschaftlichen Flächen

alternatiba052Lasst uns dieses Globale Dorf der Alternativen gemeinsam dazu nutzen, eine große Bürgerbewegung für Klimagerechtigkeit auf den Weg zu bringen:

  • indem wir weit über den Kreis der bereits Überzeugten hinaus mobilisieren und Menschen jeden Alters und jeder Nationalität versammeln;
  • indem wir Klimaschutz an soziale Gerechtigkeit koppeln;
  • indem wir eine 100% gewaltfreie Strategie anwenden;

Die europäische Alternatiba­Koordination

Alternatiba ist eine Bürger_innenbewegung, die den Klimawandel bekämpft und gegenwärtig 70 Dörfer der Alternativen zählt, die entweder bereits stattgefunden haben oder in Planung sind. Parallel legt die Alternatiba­Tour 5000 km für das Klima auf einem 4­Sitzer Rad durch 188 europäische Etappen vom 5. Juni bis zum 26. September 2015 zurück.

Die Alternatiba­Charta: www.alternatiba.eu/charte-des-alternatiba